Kennt ihr das auch? Ihr nehmt euch etwas vor und kurz davor wird es aus zwielichtigen Gründen doch wieder verworfen. Und ich meine nicht nur Sport treiben oder Kalorien zählen. Da gibt es so Dinge wie Schrank aufräumen, Sauber machen oder Ausmisten.
Eigentlich wollte ich ja gestern joggen. Eigentlich wusste ich schon, dass das nichts wird. Aber eigentlich hätte ich es tun sollen. Also um es kurz zu machen - ich war nicht joggen. Das ist zwar nicht so schlimm, weil es wahrscheinlich wirklich gut war, dass ich nicht joggen gegangen bin (wegen meiner Erkältung), aber so richtig gut fühle ich mich mit der Ausrede trotzdem nicht.
Wie das Schicksal es so will, habe ich heute nun doch Zeit, nach der Arbeit ein Ründchen zu laufen. Meine Verabredung hat sich auf Donnerstag verschoben - was wiederum bedeutet, dass ich Donnerstag nicht joggen gehen kann (am Donnerstag gehe ich aber aller Voraussicht nach Wandern - Abteilungs-Wandertag). Also sollte ich heute die Gelegenheit nutzen und einfach los laufen. Ich befürchte aber, dass ich bis zum Feierabend (der erst in über 8 Stunden sein wird) wieder so deprimiert bin, dass ich wieder keine Lust habe. Das geht doch nicht. Nein, so geht das nicht. Keine Lust ist eine sch... Ausrede. Regen, ja, ok. Hagel, ja, ok, auch. Aber keine Lust? Manche wären froh, wenn es nur das wäre. Viele haben gar nicht die Zeit, joggen zu gehen. Also wieso stelle ich mich so an? Ich verpasse doch deswegen nichts. Das sind schlappe 45 min eines 24 Stunden-Tages! Gebt mir einen Tritt in den Hintern!
So langsam komme ich auch dahinter, warum ich nicht mehr mit Leichtigkeit an die Sache heran gehe. Ich erwarte zu viel. Damals (vor 3 Jahren oder so) habe ich bei jedem Wiegen ein Minus verzeichnen können. Heute verzeichne ich bei 2 von 3 Gängen auf die Waage ein Plus. Ja, damals habe ich deutlich weniger gegessen - manchmal nur halb so viel. Gesund war das nicht, aber es hat etwas gebracht. Heute bin ich froh, wenn ich mal 2 Stunden nichts esse. Das hängt auch viel mit meiner Arbeit zusammen, mit welcher ich zu mehr als 50% unzufrieden bin. Ich bin nicht so ausgelastet, als das ich nicht Zeit hätte, ans Essen, an Kalorien, ans Einkaufen, Kochen oder was auch immer zu denken. Und wieder stellt sich die Frage: will ich überhaupt abnehmen? Wenn ja, wieso tue ich dann nichts dafür? Bzw. wieso tue ich nicht mehr dafür. Immerhin zähle ich Kalorien. Aber wenn beim zusammen zählen zu viel heraus kommt, bringt das auch nichts. Also gestern war es nicht zu viel, so viel kann ich sagen. Das ist ja schon mal was. Aber das macht gar keinen Spaß. Nach jeden Bissen zückt man den Laptop und schreibt den Krümel ein, den man gerade verdrückt hat. Und dann die Erwartung: was kommt heraus? Ist noch Luft? Bin ich schon am Limit? Kann ich noch? Das ist doch total bescheuert.
Heute Morgen habe ich überlegt: wenn ich Ihr wäret, dann würde ich denken: die ist doch der totale Loser. Die jammert nur und bekommt nix hin. Ja, ihr habt recht. Ständig überlege ich neue Taktiken. Ich denke dann darüber nach, meinen Freund zu bitten, jeglichen Süßkram zu verstecken. Aber das kann doch nicht die Lösung sein. Ich bin doch kein kleines Kind (auch wenn ich mich so anhöre). Ich muss mich doch soweit unter Kontrolle haben, die Lakritze mal links liegen zu lassen. I try - every day - but often I fail.
So, bevor Ihr vor langer Weile "abschaltet", stoppe ich hier.
Einen angenehmen Tag
Eure Blog-Schokolade